Programm
25. Juni 2019 | Oskar von Miller Forum, München
Franz Damm | Bayerische Architektenkammer
Die Bayerische Architektenkammer engagiert sich mit der Expertise ihrer Mitglieder bereits seit vielen Jahren intensiv für eine innovative Umsetzung der Digitalisierung im Bauwesen, denn kein Planer, kein Unternehmer oder Handwerksbetrieb kann diese Aufgabe im Alleingang bewältigen. Zwei Aspekte werden dabei auch in Zukunft wichtig sein: die Beteiligung kleinerer und mittlerer Betriebe sowie eine weiterhin konsequente Trennung von Planung und Ausführung. Beides sichert Innovationskraft, Vielfalt und Qualität und schafft nicht zuletzt identitätsstiftende Orte und Räume, in denen Menschen gerne leben, wohnen und arbeiten. ©Foto: Bayerische Architektenkammer
„Die Architekten haben die Werkzeuge und die Programmierer die Methoden“, so beschreibt Trendexpertin Birgit Gebhardt die derzeitige Verteilung. An Informationsdichte und Simulationsmöglichkeit gilt BIM als Pionier-Technologie, Agilität und disruptives Hacking dagegen praktiziert die IT. Beide Disziplinen gelten als Vorreiter, was die komplexe Lösungsentwicklung angeht. Beide treibt die Softwareentwicklung zu neuen Formen der Zusammenarbeit.
Anhand plausibler Trendentwicklungen und internationaler vor-Ort-Besuche skizziert Birgit Gebhardt eine Vorstellung dessen, was uns Menschen künftig in Kooperation mit – und Abgrenzung zu den intelligenten Systemen beschäftigen wird. ©Foto: Anne Michel
10.00 Uhr
Prof. Rasso Steinmann | BuildingSmart e. V.
BIM Kommunikation Technologien und Datenstandard – aktueller Stand.
Eine der Low-hanging-fuits, die mit BIM-Methoden relativ einfach und schnell erreichbar und umsetzbar sind, betrifft die Koordination der Planungen und Fachplanungen sowie die Modell-gestützte Kommunikation modernen Kommunikationstechniken anstelle des hergebrachten Austausches von Plänen und Protokollen. Durch die Adaption von Kommunikationstechniken aus Social Media und deren Verknüpfung mit BIM-Technologie ist eine wesentlich effizientere und transparenter Kommunikation in Projekten möglich. Der Vortrag zeigt die Möglichkeiten auf und geht auf die dafür zur Verfügung stehenden Standards ein.
10.30 Uhr
Aus der Sicht eines Unternehmers stellen sich die größten wirtschaftlichen Verluste und Qualitätsdefizite dadurch ein, dass Wissen und Festlegungen nicht von allen Planungsbeteiligten – auch in der eigenen Organisation – ständig verfügbar sind und beachtet werden. Die größten Chancen im BIM sehe ich darin, dass umfangreiche und komplexe Inhalte allen Beteiligten auf gleichem Stand zur Verfügung gestellt werden. In einem Werkstattbericht möchte ich darstellen, an welcher Stelle wir heute in unserem Unternehmen stehen, wie wir strategisch vorgehen und welche Praxis es gibt.
In einem weiteren Punkt möchte ich aufzeigen, welche Veränderungen auf uns Ingenieurbüros in der Organisation aber auch für die Mitarbeiter zu erwarten sind. Die klare Trennung zwischen berechnenden und konstruierenden Ingenieuren wird sich auch im Bauwesen auflösen.
Gemeinsame Datenumgebungen (Common Data Environments CDE) sind in der internationalen und deutschen Normung zum Thema BIM als zentrale Informationsquelle und Drehscheibe für die Zusammenarbeit aller Beteiligten in BIM-Projekten vorgesehen. Eine präzise Beschreibung der Konzepte und Funktionen einer CDE blieb bisher aus. Die neue DIN SPEC 91391 erläutert Eigenschaften und Funktionen eines CDE und bietet eine solide Grundlage für die Leistungsbeschreibung. Darüber hinaus liefert die DIN SPEC ein Konzept für offene Schnittstellen zu anderen CDE oder Anwendungen.
Live-Sequenzen verdeutlichen im Vortrag typische Funktionen und Abläufe zur Koordination und Qualitätssicherung in BIM-Projekten.
Projekt CHMS GmbH & Co. KG in Rödental: Planen und bauen im Bestand einer innovativen Produktionsanlage. Präsentiert wird der Prozess von der Erstellung des Bestandsmodells, über die Planung und Integration der Fachmodelle, Kollisionsprüfung der Fachmodelle, bis zur Produktionsreife der Produktionsanlage.
14.15 Uhr
Kurzvorstellung der INKoBau: Aufgaben/Organisation/Projekte etc.
Gründe für die Abwicklung eines Projektes in BIM Methodik: Projektanalyse/Ziele/Auftraggeber Informationsanforderung.
Überblick über den Stand im Projekt und die bisher gewonnen Erkenntnisse: Aus Sicht der INKoBau und der am Projekt beteiligten Planer etc.
Übersicht über Chancen, Risiken etc.: Was sind die nächsten Schritte und Ziele für die INKoBau? Nutzung der modellbasierten Planung in der Ausführung und im FM. Erfahrungsaustausch.
Resümee: Anpassungen beim nächsten BIM Projekt. Notwendige Rahmenbedingungen aus Sicht eines öffentlichen Auftraggebers. Entwicklung in der Zukunft.
BIM aus der Werkstatt – Ein ermutigender Bericht über Annäherungen, Vertiefungen, konsequente Umsetzungen von BIM aus der Sicht eines Architekturbüros, das sehr praxisnah agiert und das integrale, Fakultätsübergreifende Planung als Grundsatz lebt.
16.15 Uhr
Genauso wie BIM nicht auf der Baustelle aufhört, so fängt Lean auch nicht erst in der Ausführung an. Der Vortrag erläutert wie zwei der aktuell relevantesten Verbesserungsansätze von Projektergebnissen sinnvoll miteinander verknüpft werden, um Informationsverluste und einhergehende Störungen im Projektgeschäft zu reduzieren. Dazu wird die praktische Relevanz einer modellgestützten Planung und Steuerung der Wertschöpfung im Projektverlauf aufgezeigt.